Ein Sprachleitfaden trägt eine Corporate Language zu den Anwender:innen. Doch er ist weit mehr als ein Transportgefäß. Wie Leitfäden gedacht und gemacht sind, hat entscheidende Auswirkungen auf die erfolgreiche Umsetzung der Marken- oder Unternehmenssprache. Denn was nützt es, wenn die Agentur über Wochen oder Monate hinweg einen fachlich korrekten Leitfaden ausgearbeitet hat – dieser jedoch hast-du-nicht-gesehen in den Schubladen der Nutzer:innen verschwindet?
Der ideale Sprachleitfaden: Von den Anwender:innen her gedacht
Das ist leicht gesagt, wird aber nur selten beherzigt. Dabei muss man sich nur folgende Frage stellen: Was wollen Schreibende in Unternehmen, deren Hauptjob nicht das Schreiben ist? Sie möchten einen schnellen und einfachen Zugang zur neuen Sprache. Aufbauend auf ihrem Sprachgefühl, ihrem Markenwissen und ihrem Sachverstand. Ohne ultrakomplexes Regelwerk mit komplizierten und kleinteiligen Anweisungen. Sicher ist auch, was sie auf gar keinen Fall möchten: eine unnötige Zusatzbelastung mit einem Thema, das ggf. übehaupt nicht im Fokus ihrer Aufgaben steht. Sowie starre Regeln, die ihnen keine Freiheiten lassen, Texte flexibel für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle zu verfassen.
So einfach kann es sein: Der Sprachleitfaden Aus der Praxis für die Praxis
Wäre das nicht schön: Die Tonalität, beschrieben in einem einzigen Wort. Einfache Merksätze, mit denen jede:r auch nach längerer Pause wieder schnell in die gemeinsame Sprache eintauchen kann. Sprachleitplanken und Empfehlungen statt dogmatischer Regelungsgewalt. Wenige, hochwirksame sprachliche „Hebel“ statt eine Litanei endloser Anweisungen. Übersichtliche Nachschlagefunktionen, die jede:n schnell an die richtige Stelle führen. Und weil Fachlichkeit ohne Freude am eigenen Tun selten funktioniert: das Ganze garniert mit einer Extraportion Emotion und Motivation. Nicht zu vergessen die empathische Vermittlung von Veränderungen wie z.B. eine neue Anrede in Kundenbriefen. – Ja, das wäre alles wunderbar. Und ist durchaus machbar!
Die Leitfaden-Entwicklung: Vorsicht vor Verkomplizierern
Agenturen definieren die Entwicklung einer Corporate Language samt Sprachleitfaden oft von Haus aus als Megaprojekt, für dessen Umsetzung kein Aufwand groß genug sein kann. Umfangreiche Vorarbeiten und eine ausführliche Wettbewerbsanalyse natürlich inklusive. Das treibt nicht nur die Kosten in die Höhe, sondern erweist sich oft als wenig zielführend: Ein emotionsloser 150 Seiten starker Corporate Language Styleguide ohne Pfiff und Didaktik dürfte kaum ein bevorzugtes Arbeitswerkzeug der Anwender:innnen werden. Deshalb ist es wichtig, den eigenen Fokus nicht zu verlieren.
Effiziente Umsetzung: Schont das Budget und die Nerven
Auch hier heißt es: Bitte nicht unnötig kompliziert. Es ist absolut sinnvoll, das Marketing und wichtige Stakeholder in die Entwicklung eines Sprachleitfadens einzubinden, anstatt Schreibenden ein von „Außenstehenden“ entwickeltes Werk zu präsentieren. Denn Agenturen kennen die Innenverhältnisse von Unternehmen nicht und arbeiten ohne eine gute Steuerung logischerweise an den Bedürfnissen ihrer Kunden vorbei. Doch muss die interne Beteiligung deshalb nicht in Workshop-Marathons und endlosen Abstimmungsrunden münden. Ein gut vorbereiteter Kick-off-Termin, Schulterblicke zu den richtigen Zeitpunkten und ein unkomplizierter Abstimmungsprozess führen schnell zum gewünschten Ziel und hochwertigen Ergebnissen.
Entwicklung und Einführung eines Sprachleitfadens: Nicht mit der Tür ins Haus
Das Projekt Sprachleitfaden ist ein Chancenprojekt, in dem viele Emotionen wie Angst vor zusätzlicher Belastung oder vor Veränderung liebgewonnener Gewohnheiten mitspielen. Umso mehr kommt es auf Fingerspitzengefühl bei der Entwicklung und Einführung an. Eine Sprachleitfaden Agentur unterstützt dich dabei. So hat die neue Corporate Language (auch Corporate Wording oder Tone of Voice genannt) allerbeste Aussichten, im Unternehmen anzukommen!