Interviews sind ein beliebtes journalistisches Format. Die Leser:innen rhalten authentische Informationen aus erster Hand. Sie erfahren mehr über Herausforderungen und Lösungen zu einem bestimmten Thema. Insbesondere fachliche Experteninterviews eignen sich bestens, um Insights an die jeweilige Zielgruppe zu vermitteln. Ganz nebenbei können Leser:innen die interviewte Person kennenlernen und erfahren mehr zu deren Einstellungen, Meinungen und Lebensumstände. Genau das macht Interviews so beliebt: Menschen interessieren sich in erster Linie für Menschen. Das gilt auch für das Business-Interview.

Business-Interviews: Vor- und Nachbereitung

Im Gegensatz zu Interviews im politischen, kulturellen oder sportlichen Umfeld klassischer Medien geht es bei Business-Interviews nicht darum, den Finger in eine Wunde zu legen. Ziel ist es vielmehr, das Unternehmen und die Gesprächspartner:innen „gut aussehen“ zu lassen. Auch deshalb fällt der Vor- und Nachbereitung eine entscheidende Rolle zu.

Im ersten Schritt muss eine passende Interviewpartnerin oder -partner ausfindig gemacht werden. Wenn dabei auf folgende Auswahlkriterien geachtet wird, fällt die erwähnte Nachbereitung deutlich leichter:

  • Fachkompetenz
  • Kommunikativ bzw. sprechfähig
  • Interessanter Werdegang
  • Untypisches Profil, beispielsweise eine Frau in einer Männerdomäne
  • Kann fachliche Themen allgemeinverständlich darstellen
  • Ist nicht zu ausschweifend und kommt schnell auf den Punkt
  • Formuliert knackige Statements und bürstet Themen gegen den Strich

Ist die passende Person gefunden, muss sie noch von einer Teilnahme überzeugt werden. Aus unterschiedlichen persönlichen Gründen kann die Überzeugungsarbeit leichter und schwerer ausfallen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, mit einem weitverbreiteten Missverständnis aufgeräumt: Die meisten Menschen gehen davon aus, dass die Aussagen im Interview eins zu eins übernommen werden. Diese Vorstellung setzt sie unter Druck und macht sie unsicher. Tatsächlich ist es so, dass ein Business-Interview eher mit einem lockeren Gespräch zu vergleichen ist, das der Schreiberin oder dem Schreiber den notwendigen Input für den späteren Interviewtext liefert. Die Gesprächspartnerin oder der Gesprächspartner kann völlig frei sprechen, weil der Text eine persönliche, fachliche und unternehmenspolitische Korrekturschleife durchläuft.

Bei der Texterstellung werden dann die Gesprächsinhalte in eine logische Reihenfolge gestellt, sodass ein roter Faden entsteht. Wichtiges wird von Unwichtigem getrennt und die Inhalte werden in einen größeren Branchen- und Unternehmenskontext gestellt. Um das leisten zu können, muss man gut im Thema sein und im Vorfeld sorgfältig recherchiert haben – neben der Nachbereitung spielt also auch die Vorbereitung eine wichtige Rolle.

Business-Interviews: Stimmt die Chemie?

Die besten Ergebnisse erzielt man bei Interviews, wenn zwischen den beiden Gesprächspartner:innen eine Verbindung hergestellt werden wann – wenn also die Chemie stimmt. Dazu ist es notwendig, dass die oder der Interviewende kompetent ist und möglichst relevante Fragen stellt. Hilfreich in diesem Zusammenhang ist eine gute Vorrecherche und ein ausführlicher Fragenkatalog. Gut vorbereitet kann man dann im Gespräch flexibel auf neue Themenstränge eingehen, die nicht vorgesehen waren. Viele Gesprächspartner:innen ziehen die schriftliche Beantwortung eines Fragenkatalogs einem persönlichen Gespräch vor – sei es aus Termingründen oder weil sie sich dann sicherer fühlen. Davon ist abzuraten, denn ein persönliches Interview ist nicht nur wesentlich lebendiger und emotionaler, im Laufe des Gesprächs ergeben sich auch interessante Impulse und Randthemen, die es lohnt, genauer besprochen zu werden.

Business-Interviews: Die wichtigsten Erfolgsfaktoren

1. Vorbereitung
Entscheidend für den Erfolg eines Interviews ist eine eingehende Vorbereitung. Dazu gehört die Recherche zur Branche, zum Unternehmen und zum Gesprächspartner. Im Mittelpunkt stehen dabei immer die angestrebten Botschaften, die durch das Interview vermittelt werden sollen.

2. Fragenkatalog
In Ausnahmefällen sind auch Freestyle-Interviews möglich. Dazu muss man aber sehr tief im Thema sein sowie das Unternehmen und den Gesprächspartner gut kennen. Besser ist es, im Vorfeld einen ausführlichen Fragenkatalog zu formulieren. Die Fragen müssen dazu geeignet sein, relevante und aussagekräftige Informationen von den Interviewten zu erhalten. Darüber hinaus eignet sich der Fragenkatalog später bei der Textarbeit als Gerüst und roter Faden.

3. Gesprächspartner:in
Erfahrene Gesprächspartner:innen kennen sich mit Interviewsituationen aus und benötigen kaum Vorbereitung. Andere sind unsicher und man muss ihnen die Scheu nehmen. Das gelingt, in dem man ihnen mögliche Fragen im Vorfeld bereitstellt. Sehr hilfreich ist auch die Zusage, dass nichts ohne Freigabe veröffentlicht wird. So kann frei von der Leber weg gesprochen werden. Die Befürchtung, bestimmte Daten und Fakten im Gespräch nicht vorliegen zu haben, kann ebenfalls entkräftet werden, da sie bei Bedarf problemlos nachgereicht werden können.

4. Gespräch
Erfahrene Gesprächsführende lassen das Interview wie ein lockeres informelles Gespräch wirken. In einer vertrauensvollen Atmosphäre mit Empathie und Zugewandtheit erhält man am ehesten Statements, die ehrlich, informativ und inspirierend wirken.

5. Aufzeichnung
Um sich ganz auf das Gespräch konzentrieren zu können, zeichnen die meisten Interviewer:innen das Gespräch mit einem Aufnahmegerät auf. Das hat aber den Nachteil, dass im nächsten Arbeitsschritt die Aufzeichnung sehr aufwändig transkribiert werden muss. Effizienter ist es, sich während des Gesprächs Stichworte zu machen und die wichtigsten Aussagen zu notieren. Daraus und aus der Erinnerung lässt sich dann in der Regel der Text formulieren. Ergänzend sollte trotzdem ein Audio-Mitschnitt gemacht werden. Das sorgt für Sicherheit, und im Notfall können bestimmte Aussagen nachgehört werden.

6. Botschaften
Die eigentliche Kunst bei einem Business-Interviews besteht darin, die gewünschten Botschaften zu transportieren. Erfahrene Interviewende schaffen es, dass die Gesprächspartnerinnen und -partner ihre Gedanken und Meinungen auf eine natürliche und überzeugende Weise so zum Ausdruck bringen, dass sie den Botschaften entsprechen. Sollte das nicht gelingen, muss das in der Nachbereitung erfolgen.

Business-Interviews: Potenziale und Chancen nutzen

Business-Interviews auf Management- oder Fachebene sind ein wirksames Mittel, um auf das Unternehmen aufmerksam zu machen und die Reichweite zu erhöhen. Zumal über dieses Format auch Personen abgeholt werden, die anders nur schwer erreichbar sind. Hinzu kommt, dass Standpunkte und Expertenwissen umfangreicher und zugänglicher erklärt werden können, als das mit anderen Formaten möglich ist. Mit einem Interview lassen sich in komprimierter Form alle wichtigen Aspekte wie Unternehmenswerte, Produkte, Angebote und Mitarbeiter:innen auf eine leicht aufzunehmende und informative Art auf den Punkt bringen. Durch die menschliche Note und die emotionale Tiefe bleiben die Inhalte und Botschaften lange im Gedächtnis und hinterlassen eine nachhaltige Wirkung.

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