Eine Stellenanzeige ist eine Stellenanzeige. Aber was macht eine erfolgreiche Stellenanzeige aus? Diese beschreibt nicht, was das Unternehmen macht. Sondern, was neue Mitarbeitende im Unternehmen machen können. Wir sprechen dann von einer „bewerber:innenzentrierten“ Anzeige. Als Agentur mit großer Erfahrung im Bereich Stellenanzeigen wollen wir dazu ermutigen, einmal diese etwas andere Form der Ausschreibung auszuprobieren.
All the same – Stellenanzeigen von der stange
Wer sich in einer Jobbörse wie Indeed oder Stepstone durch Stellenanzeigen klickt, stellt schnell fest: Jobangebote gleichen sich meist wie ein Ei dem anderen. Sie beginnen üblicherweise mit Informationen über das Unternehmen. Dann folgen Informationen über die zukünftigen Aufgaben, das Profil der gesuchten Person und das Angebot inklusive Benefits. Ansprache, Aufbau und Sprache sind weitgehend identisch. Bleibt nur die Frage: Wie soll sich jemand für ein bestimmtes Unternehmen entscheiden, wenn zwischen den Stellanzeigen so gut wie kein Unterschied besteht?
Neben der Uniformität zeigt sich eine weitere Auffälligkeit: Die meisten Stellenanzeigen sind aus der Innenperspektive des Unternehmens heraus gedacht und gemacht. Sie richten den Blick auf das Unternehmen, nicht auf die Bewerber:innen. Kurzum: Sie sind nicht auf Augenhöhe formuliert.
Schritt zurück – was kann eine Stellenanzeige leisten?
Sie kann natürlich keine Fachkräfte herbeizaubern, die es nicht gibt. Was sie allerdings kann, ist:
- Erfahrene Fachkräfte anziehen, die mit ihrer aktuellen Stelle nicht glücklich sind und besser zu einem anderen Unternehmen passen
- Menschen ermutigen, sich zu bewerben, die eine längere Zeit pausiert haben
- Berufs- und Quereinsteiger:innen für das Unternehmen interessieren
- Ortsfremde Bewerber:innen motivieren, einen Wohnortswechsel für die neue Traumstelle zu erwägen
Wechselbereite Fachkräfte, aber auch alle anderen Bewerber:innen fühlen sich von einem neutralen, generischen Stellenangebot nicht angesprochen. Unternehmen, die Stellenanzeigen, wie es üblich ist, relativ neutral formulieren, erhalten vielleicht eine große Anzahl von Bewerbungen. Sie erhalten aber nicht die richtigen Bewerbungen von passenden Kandidat:innen.
Das Ende von „One fits“ all – erst recht in einem leergefegten Bewerber:Innenmarkt
Eine erfolgreiche Stellenanzeige wechselt die Perspektive. Sie stellt potenzielle Kandidat:innen mit ihren Bedürfnissen und ihrem Informationsbedarf in den Mittelpunkt. Und sie ist so präzise wie möglich auf die gesuchte Person zugeschnitten. Darum ist sie individuell für dieses eine Jobangebot verfasst.
Das ist einfacher gesagt, als getan. Denn bei vielen Unternehmen stellt sich angesichts eines leergefegten Bewerber:innenmarkts ein ganz anderer Reflex ein: Sie glauben, dass sie „breit“ statt „spitz“ suchen müssen, um überhaupt Bewerbungen zu erhalten. Schließlich wollen sie niemanden verschrecken. Das ist der Grund, weshalb Stellenanzeigen häufig nach dem Gießkannenprinzip formuliert werden.
Einige Leitlinien für eine bewerber:innenzentrierte Stellenanzeige
Eine bewerber:innenzentrierte Stellenanzeige beginnt nie mit der Vorstellung des Unternehmens. Stattdessen lenkt sie den Blick gleich am Anfang auf die Möglichkeiten für Kandidat:innen. Und sie enthält nur solche Informationen, die für Stellensuchende relevant sind. Selbstverständlichkeiten, die auch für viele andere Unternehmen gelten, haben hier keine Chance. Das braucht Disziplin. Verfasser:innen von erfolgreichen Stellenanzeigen fragen sich darum bei jedem Satz: „Warum schreibe ich das da rein?“, und: „Warum ist das für die Person gut, die ich mit der Anzeige anspreche?“ Das hebt eine erfolgreiche Anzeige vom Rest ab. Sie hat den Mut, aufzufallen – inhaltlich, formal und sprachlich.
Folgende Fragen helfen, ein Briefing für eine bewerber:innenorientierte Stellenanzeige zu verfassen:
- Wie genau muss derjenige sein, die wir für die Stelle suchen?
- In welcher Situation befindet sich dieser Mensch?
- Was braucht dieser Mensch, um sich wohlzufühlen?
- Was stört solche Menschen oft?
- Was hindert diesen Menschen, seinen Job zu wechseln, welche Befürchtungen hat er?
- Woran erkennen wir im Handeln dieses Menschen die fachliche Qualität, die wir uns wünschen?
- Was ist an uns als Arbeitgeber besonders, was unterscheidet uns von Wettbewerbern?
Der Aufwand lohnt sich
Mit einem generischen Jobangebot ist nichts gewonnen. Es erzeugt nur Aufwand und Frustration. Eine erfolgreiche Stellenanzeige kostet ein bisschen Arbeit und Überlegung, zugegeben. Dafür haben Arbeitgeber:innen, die sich für diesen Weg entscheiden, bei der Besetzung vakanter Positionen die Nase vorn.
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