Beim Scrabble-Spielen können zukünftig geschlechtsneutrale Wörter gebildet werden. Der Hersteller Matell teilte mit, dass Spieleri:nnen sich kostenlos einen neuen Stein mit einem *IN bestellen können. So wolle das Unternehmen einen „Diskurs über den aktuellen Sprachwandel“ anregen. Der neue Spielstein mit dem Gendersternchen sei ein sichtbares Zeichen dafür, dass sich die „Spielregeln in der Gesellschaft verändert“ hätten.
Die Scrabble-Macher wollen erreichen, dass in der Sprache alle Menschen sichtbar gemacht werden, also auch nicht-binäre Geschlechter. „Wir möchten unsere Reichweite nutzen, um zu zeigen, dass durchs Gendern niemand Nachteile hat“, heißt es seitens des Unternehmens. Nach der neuen Regeln zahlt sich der Einsatz des neuen Steins tatsächlich aus: Für den seinen Einsatz erhalten Spieler:innen zehn volle Punkte – so viele wie für das Q oder Y. Wer den Aufwand scheut, sich einen *IN-Stein zu besorgen, kann übrigens auch einen vorhandenen Blankostein verwenden.
Der *IN- oder Blankostein darf im deutschen Scrabble-Spiel als gendergerechte Endung ausschließlich bei personenbezogenen Substantiven verwendet werden. Diese müssen in der Grundform (generisches Maskulinum) auf -er oder -e enden und für Berufsbezeichnungen, Bewohner oder Mitglieder von Gruppen stehen. Endet die Grundform auf -e, entfällt dieses beim Legen. Stattdessen wird der *IN- oder Blankostein an den Wortstamm angefügt: Gefährt*in. Auch die Pluralbildung durch Anlegen der Buchstaben N, E und N an einen *IN- oder Blankostein ist möglich. Und: „In Zweifelsfällen sollte ein Wörterbuch zurate gezogen werden.“
Passend zur Freiheitlichkeit des privaten Sprachgebrauchs ist Gendern in der neuen, gegenderten Spielanleitung als „optionale Zusatzregel“ gekennzeichnet. Man muss nicht.