Um das Thema Gendern ist eine lebhafte Diskussion entbrannt. Obwohl keine verbindliche Norm existiert, wie Geschlechter in Texten gleichberechtigt angesprochen werden, zeigt sich eine klare Tendenz. Unternehmen, die mit der Zeit gehen, öffnen sich auch sprachlich der menschlichen Vielfalt. Als Agentur für Gendern stehen wir ihnen zur Seite und beraten sie zu den für sie geeigneten Genderregeln.

Was bieten wir als Agentur für Gendern?

  • Beratung zu allen Fragen des Genderns
  • Überprüfung bestehender Gender-Regeln
  • Entwicklung markenkonformer Gender-Regeln auf der Basis praxistauglicher Konzepte
  • Verfassen von Texten in geschlechtergerechter Sprache
  • Gender-Leitfäden

Was bedeutet Gendern?

Im Jahr 2017 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass die Zweiteilung von Frauen und Männern für manche diskriminierend sei. „Divers“ heißt seitdem die dritte Option im Geburtsregister und in Stellenanzeigen. Um dieser Gruppe auch sprachlich gerecht zu werden, werden zunehmend besondere Schreibweisen verwendet. Gegendert werden Personenbezeichnungen, Artikel und Pronomen.

Wie geht Gendern?

Die bekanntesten Gender-Methoden sind: Gendersternchen (Texter*innen), Doppelpunkt (Texter:innen), Gendergap (Texter_innen) und Binnen-I (TexterInnen). Weniger häufig werden das Trema (Texterïnnen) und die x-Form (Textx) eingesetzt. Weitere Mittel geschlechtergerechter Sprache sind zum Beispiel geschlechtsneutrale Ausdrücke (Person), Sachbezeichnungen (Staatsoberhaupt) und Substantivierungen (die Studierenden). Beidnennungen, auch Paarformen genannt (Texter und Texterinnen; Texter/Texterinnen; Texter/-innen; Texter(innen)) gehören aus unserer Sicht nicht zu den vollwertigen Genderlösungen. Sie basieren auf einer binären Vorstellung von Geschlecht und führen neben dem Nachteil des erhöhten Platzbedarfs zu einer Benennungslücke: Queer- und Transpersonen bleiben unberücksichtigt.

Was leisten gendergerechte Schreibregeln und Texte?

Von Gegnern des Genderns wird oft darauf hingewiesen, dass Genderschreibweisen und Doppelnennungen unschön und umständlich seien. Allerdings sind Ästhetik und Komfort noch kein Grund für eine Ablehnung einer moralisch richtigen Gleichbehandlung. Das Ziel aller Gender-Variationen ist das gleiche: Statt Diskriminierung und Ausgrenzung soll Gleichberechtigung und Anerkennung in die Sprache Einzug halten. Dahinter steht die Haltung, dass Sprache die Wirklichkeit prägt und sich praktisch auf das Denken und Verhalten von Menschen auswirkt. Für Unternehmen wird gendersensible Sprache deshalb immer mehr zu einem Imagefaktor. Sie zeigt, wie offen, fortschrittlich und sozial eine Organisation ist. Vielfalt leben heißt, alle Menschen sichtbar zu machen. In der internen ebenso wie in der externen Kommunikation, auf der Website, in Newslettern und in Publikationen.

In einigen DAX-Konzernen wird schon gegendert. Aktuell sind es vor allem Kommunen, Universitäten, Fernseh- und Radiosender sowie die Presse, die den Sprachwandel vorantreiben.

Welches Konzept empfehlen wir als Agentur für Gendern?

Bisher ist für Gendern in Deutschland noch keine einheitliche Regelung in Sicht. Aktuell sind der Gender-Doppelpunkt und neutrale Schreibweisen im Partizip Präsens („Studierende“, „Wählende“) auf dem Vormarsch. Ein Blick auf andere Sprachen zeigt, dass bei unseren Nachbarn ebenfalls um linguistische Gleichberechtigung gekämpft wird: Engländer suchen nach geschlechtsneutralen Alternativen. Im Italienischen werden weibliche Berufsbezeichnungen eingeführt. Das Französische bildet eine Art Transgender.

Oft wird von Unternehmen aber nicht nur zwischen unterschiedlichen Genderschreibweisen entschieden. Sie erwägen auch, weiterhin das generische Maskulinum einzusetzen – oder das Geschlecht sprachlich zu neutralisieren. Für jede dieser Standpunkte gibt es Argumente. So wird beispielsweise von Anhängern des generischen Maskulinums ins Feld geführt, dass das grammatikalische Genus mit dem biologischen Sexus nichts zu tun habe. Dem stehen Positionen gegenüber, die Gendern für „sexistisch“ halten, da es die Geschlechtsidentität zur vorherrschenden Größe erhebe. Die Lösung sehen sie in einer geschlechtsneutralen Sprache.

Letztlich geht es bei der Entscheidung über das passende Konzept aber nicht nur um linguistische oder politische Argumente. In welche dieser Richtungen sich ein Unternehmen sprachlich bewegt, entscheidet nicht zuletzt die eigene Positionierung im Spannungsfeld von Traditionalität und Innovationsbereitschaft. Die sprachliche Identität muss zur Markenidentität passen. Auch die Mitarbeitenden im Unternehmen müssen sich mit einer neuen Regel identifizieren. Ein guter Ausgangspunkt für die Entwicklung unternehmensspezifischer Genderregeln ist deshalb ein Blick auf die Marke und die Corporate Language. Als Agentur für Gendern betrachten wir die Situation von Unternehmen umfassend, beraten zur Auswahl des richtigen Konzepts – oder kombinieren verschiedene Konzepte zu unternehmensspezifischen Genderregeln.

Wo liegen die Herausforderungen?

Bei der Entscheidung über die geeignete Genderregel muss auch der Frage der SEO-Performance nachgegangen werden. Denn Gendern ist nicht suchmaschinenneutral. So betrachtet beispielsweise Google das Binnen-I (Binnenmajuskel) als Schreibfehler und wertet das Wort dann als rein weibliche Bezeichnung. Das Gendersternchen (Asterisk) dagegen liest die Suchmaschine als Leerzeichen. Noch komplizierter wird es, wenn Unternehmen den Anspruch haben, dass sich gendergerechte Texte aus dem Internet fehlerfrei vorlesen lassen sollen. Den Doppelpunkt erkennen Sprachprogramme als kleine Pause. Ein Sternchen dagegen lesen sie als „Sternchen“ vor.

Sprich gleich mit der Agentur für Gendern!

Als Agentur für Gendern mit dem Background einer Textagentur sind wir Expert:innen für markenkonforme Genderregeln, die der Identität von Unternehmen Ausdruck verleihen. Auch bei Fragen zum generischen Maskulinum, zu Doppelnennungen (Splitting) und geschlechtsneutraler Sprache stehen wir Rede und Antwort.

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