Texte in Nutzungsoberflächen von Softwareanwendungen werden oft stiefmütterlich behandelt. Dabei sind sie essenziell für eine erfolgreiche User Experience (UX). Das gilt auch und gerade für kurze und kürzeste Texte. Als Agentur für UX Writing und Microcopy betexten wir Websites und Apps – und sehen überall genauer hin, wo User:innen zu einer Handlung angeleitet werden sollen.
UX Writing: KLarE Mission
Wenn Menschen nicht verstehen, welche Schritte sie in einer Anwendung gehen sollen, ist das verheerend – für den Erfolg der Anwendung wie für das Unternehmen. Beim UX Writing geht es um alle Texte, die Nutzern helfen, ihre Aufgaben zu erledigen und die einen Beitrag zu einem positiven Nutzer:innenerlebnis leisten. Deshalb schließt UX Writing neben Fließtext auch Microcopy ein: kleine Textschnipsel, wie sie etwa auf Navigationsbuttons, in Bestätigungsmeldungen, Call to Actions (CTAs) und Fehlermeldungen zu finden sind. So unscheinbar sie sind, so wichtig können sie für die Usability von Anwendungen sein.
UX Writing: Charmant zum Ziel
Meldungen wie „Registrieren und zur Kasse gehen“, „Ihre Eingabe war unzulässig“ oder „404 Error“ wirken hölzern und sind wenig motivierend. Botschaften wie „High Fives!“, „Los geht’s“ oder „Oops“ wirken dagegen emotional und lebensnah. Und wenn die „Wartungsarbeiten“ zum „Frühjahrsputz“ werden, nimmt das den bleiernen Ernst aus der Sache. Durch gute UX-Texte werden Anwendungen nicht als kalte Technologie erlebt. Die Marke erscheint als menschliches Gegenüber. Allerdings darf sprachliche Kreativität nicht dazu verführen, dass Handlungsanweisungen schwammig und weniger verständlich werden. Sofort zu verstehen, worum es geht, ist wichtiger als ein kreativer Gedankenblitz, der Verwirrung stiftet anstatt Orientierung zu bieten.
Idealerweise stärkt UX Writing das Markenerlebnis. Zu einer jungen Marke können locker-flockige Sprüche passen. Bei einer konservativen und zurückhaltenden Marke sind sie eher unangebracht. Unternehmen, die über eine eigene Corporate Language verfügen, können entsprechende Regeln in ihrem Styleguide verankern. Dadruch sind Markenkommunikation und UX-Texte aus einem Guss und werden als Einheit wahrgenommen.
UX Writing: So geht’s
Ein guter UX-Text ist schnell verständlich. Weil die wenigsten User:innen Online-Content vollständig lesen, muss der Text leicht zu scannen sein, sodass sie trotzdem alles Wichtige daraus mitnehmen. Wer die folgenden Regeln anwendet, hat schon viel gewonnen:
- Klare, präzise und aktivierende Anweisungen mit der Tonalität der Marke verbinden
- Kurze Absätze (max. 5 Zeilen) mit jeweils einer Idee pro Absatz formulieren
- Den Fließtext mindestens alle 150 Wörter durch Aufzählungen oder Grafiken unterbrechen
- Strukturierende Zwischenüberschriften als Gerüst für den Text einfügen
- Ziffern verwenden statt ausgeschriebene Zahlen („3 ungelesene Nachrichten“ ist besser als „Drei ungelesene Nachrichten“)
- CTA-Buttons farbig hervorheben, sodass sie sich klar vom Fließtext absetzen
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