„Worte haben Kraft“, singen die Ärzte. Und meinen damit die informative, produktive und mitunter auch zerstörerische Wirkung der Sprache. Das gilt auch für Werbekampagnen. Hier können Worte viel bewegen. Sogar im Alleingang. Das heißt: (fast) ohne das Zutun von Werbefotografiker:innen, Grafik-Designer:innen, Mediengestalter:innen und Illustrator:innen. Textkampagnen verfremden Bekanntes und stiften neue Bedeutung. Sie lassen neue Welten aus Geschichten, Bildern, Formen und Farben in unseren Köpfen entstehen. Alles, was Unternehmen dazu brauchen, ist ein helles Köpfchen, das sie ersinnt. Der Materialeinsatz: ein Stift und ein Blatt Papier.
Visuelle Kampagnen sind aufwendig in der Umsetzung
Die Leichtfüßigkeit des Textens ist den visuellen Disziplinen nicht vergönnt. Um bis in die höheren Sphären der Kreativität vorzudringen, sind zumeist aufwendige Fotohootings, Bildmontagen oder digitale Kompositionen notwendig. Nicht zu vergessen das Feintuning in der Reinzeichnung. Oft muss dann noch eine Headline her, um die Bildaussage zu steuern. Wenn die Aussage stimmen würde, dass ein Bild mehr sagt als 1.000 Worte: Was sagt der Traumstrand mit Palmen denn genau? Ferien, Sommer und Strandurlaub? Oder Mikroplastik, Taschendiebe und Angst vor Geschlechtskrankheiten? Es ist der Text, der der Bildwahrnehmung eine Richtung gibt.
Beispiele für Text-kampagnen
Textkampagnen heben sich in einem bildlastigen Umfeld ab
Für Unternehmen bieten textbasierte Werbekampagnen die Chance, Lösungen jenseits einer bildlastigen und visuell übersättigten Kommunikation zu finden. Kommunikation, deren kreatives Momentum Texte sind, ist ungewöhnlich, intelligent oder aufrüttelnd. In jedem Fall bleibt sie im Gedächtnis. Gleichzeitig verlangt ihre Umsetzung weniger Aufwand. Und die „Serienfähigkeit“ kann von Anfang an mit eingeplant werden. Ist eine Textidee gefunden, die sich für viele Kommunikationsanlässe und Medien adaptieren lässt, fällt es talentierten Copywriter:innen leicht, sie „fortzuschreiben“.